1950er Ford Mercury aus die City Cobra

Wer den Film „Die City Cobra“ mit Sylvester Stallone gesehen hat, wird wissen, was gemeint ist. Der wunderschöne Wagen, den Stallone in diesem Actionreißer gefahren hat, war ein Ford Mercury von 1950, welcher übrigens Stallone selber gehört hat.

Autoliebhaber durften bei dem Film das eine oder andere Mal geschluckt haben, als sie mitansehen mussten, wie sehr der Wagen im Laufe des Films doch gelitten hat, doch es gibt keinen Grund zur Beunruhigung: Da ein derartiger Klassiker viel zu schade ist, um ihn für einen Film demolieren zu lassen, wurden eigens für die Actionszenen mehrere Modelle angefertigt, welche durchaus bedenkenlos den einen oder anderen Kratzer abgekommen durften.

Mercury 8 Convertible 130PS 1950
By Späth Chr. (Own work) [Public domain], via Wikimedia Commons

Der Ford Mercury, ein echter Klassiker unter den Automobilen!

Kraft und Eleganz, auf kaum ein anderes Auto in der frühen amerikanischen Nachkriegszeit passen diese beiden Attribute so zu wie auf den Ford Mercury von 1950. Bereits im Frühjahr 1948 wurde das Ursprungsmodell als erste Neukonstruktion des Nachkrieges im Modell 9CM entwickelt, welches letztlich im Jahr 1949 auf dem Markt eingeführt wurde. Gegenüber dem Vorgängermodell hatte sich speziell am Chassis und am generellen Äußeren des wunderschönen Automobils einiges geändert. Der ganze Wagen war nunmehr wesentlich glattflächiger, was ihm noch mehr Eleganz auf der Straße verliehen hatte. Die Kotflügel wurden nunmehr in den Wagenkorpus komplett integriert und auf der Motorhaube war ein sanfter Schwung des Metalls deutlich erkennbar. Jedoch nicht nur das Wagenäußere sollte Änderungen erfahren, auch an der generellen Leistung wurde massiv geschraubt. Der ohnehin schon leistungsstarke V8-Motor erfuhr nochmals eine Steigerung und hatte zudem an Hubraum gewonnen, was dem Mercury noch mehr Leistung ermöglichte. Insgesamt 4.185cm³ hatte der 110bhp, was nach heutigem Standard 81 KW entsprechen würde, zur Verfügung. Insgesamt konnte der Motor 3.600 Umdrehung pro Minute leisten. Der Mercury war ebenfalls als Kombi erhältlich, dieses Modell hatte nunmehr 3 Türen, was dem Fahrer zusätzliche Möglichkeiten bieten sollte. Der Ford Mercury aus dem Film „City Cobra“ war jedoch ein Modell von 1950. Um jedoch dieses Modell genau zu beleuchten, war es notwendig, das Modell 9CM zu betrachten, da das 1950er-Modell wenig Neuerungen erfahren hatte. Lediglich die vorderseitigen Blinkleuchten, welche sich unter den Scheinwerfen befanden, erhielten verchromte Rahmen und die Rückleuchten standen nunmehr waagerecht anstatt senkrecht. Zudem wurde das Cockpit geringfügig überarbeitet. Neu war allerdings, dass der Mercury von 1950 auch als Coupé unter dem Modellnamen Monterey, welches nicht mit der späteren gleichnamigen Baureihe verwechselt werden darf, erhältlich. Eine deutlich leistungsstärkere Variante dieses PKWs wurde unter dem Namen Mercury 8 veröffentlicht. Dieses Modell war in der Lage 130 bhp, nach heutigem Standard 96 KW, zu leisten.

Der Mercury war in den Jahren von 1949-1950 ein sehr beliebtes Auto, sodass ca. 905.362 Modelle vom Band gingen und das Werk verließen. Ende 1950 wurde der 1.000.000-ste Wagen gefertigt. Es ist allerdings nicht überliefert, welchen davon Sylvester Stallone – der Held aus dem Actionfilm – in seinem Besitz hat.

Heutzutage sind, speziell in Deutschland, diese wunderschönen Oldtimer sehr schwer zu bekommen. Es steht allerdings fest, dass lediglich ein Modell von 1951 in Deutschland angemeldet ist. Wer sich dennoch dafür interessiert, einen Oldtimer aus diesen Jahren sein Eigen zu nennen, wird dafür das Internet bemühen müssen. Kostengünstig ist dieses allerdings nicht, allein für das Fahrzeug sollte der Oldtimerliebhaber bereits Kosten in Höhe von bis zu 70.000 Dollar bereit sein, zu investieren. Hinzu kommen allerdings noch Überführungs-/Zollgebühren und die Anmeldung. Als Gegenleistung jedoch erhält der Autoliebhaber jedoch die Gewissheit, einen zeitlosen Klassiker amerikanischer Autobaukunst sein Eigen nennen zu dürfen. Vergessen werden sollte jedoch ebenfalls nicht, dass zu dem Zeitpunkt, an welchem der Oldtimer das Werk verließ, die Spritkosten bei Weitem nicht so horrend gewesen sind, wie es heutzutage leider der Fall ist. Aus diesem Grund ist dieses PKW, aufgrund der Tatsache, dass es nicht spritsparend ist, ein reines Liebhaberfahrzeug und nicht für den Alltagsgebrauch geeignet.